Die Dramatik in der 1. Sandkastenliga und damit im Kampf um die Meisterschaft nimmt von Spieltag zu Spieltag zu. Immer enger rücken die Kontrahenten zusammen und liefern sich packende Duelle. Jeder Punktverlust vor allem an der Spitze der Tabelle kostet mittlerweile fast schon zwangsläufig Tabellenplätze, da das Feld so dicht zusammengerückt ist. 13 Spieltage vor Saisonschluss stellt sieht es wie folgt aus:
Es führt weiterhin TuS Bochum (Gerd Laures) mit 44 Punkten. Die Bochumer mussten jedoch am Samstag eine 4:3 Niederlage in Aufbau Borkheide (Tobias Queck) hinnehmen. Damit waren die amtierenden Pokalsieger noch gut bedient, wenn man bedenkt, dass sie ab der 48. Minute mit 10 Mann spielen mussten, nachdem Klimke nach einer brutalen Blutgrätsche mit Glatt-Rot zum Duschen geschickt wurde. Trotz dieser Dezimierung hielten sich die Bochumer tapfer und kamen immer wieder an Borkheide heran. In der 86. Minute letztmalig zum 4:3. Borkheide zitterte den Sieg über die Zeit und muss wohl spätestens nach diesem Spieltag zu den Titelanwärtern gezählt werden.
Trainer Queck: "Das war ein Spiel allererster Güte. Auch wenn man bei 3 Verletzten und einer roten Karte nicht von einem Ringeltanz sprechen kann. Wir wollen uns jetzt von Spiel zu Spiel weiterarbeiten und sehen, was am Ende rauskommt." Bochums Trainer Laures: "Das ist bitter. Sie rote Karte war eine Frechheit. Wenn alle Schiedsrichter so kleinlich pfeifen würden, wären ganz schnelle die Spielfelder leer geräumt. Fußball ist doch kein Hallenhalma."
Bochum jetzt mit nur noch 2 Punkten vorne. Es folgt mit Olympia Braunschweig (Patrick Leonardi) der ärgste Verfolger auf den Titel. Die Braunschweiger um Kult-Trainer Patrick "Pöödy" Leonardi spielen eine Wahnsinnssaison und es scheint noch ausreichend Luft nach oben zu sein. Gegen den starken BSG Dampflok Cottbus (Stefan Barthel) taten sie sich erwartungsgemäß schwer und konnten dennoch am Ende mit einem 4:3 drei wichtige Punkte auf dem Weg zur Meisterschaft einfahren. Cottbus Barthel: "Das wars wohl für uns mit dem Titel. Wäre aber auch zu schön gewesen. Als letzter verbliebener Erstligaverein konzentrieren wir uns jetzt voll auf den Pokal."
Einen Satz unter die ersten drei konnte Traditionsclub Fortuna Fichtenwalde (Martin Sprengel) verbuchen, nachdem man souverän mit 0:3 beim schwachen Stern des Südens (Silvan Golega) gewann. Süden damit im Abstiegstaumel. Fichtenwaldes Sprengel: "Wir sind gut drauf. Mal sehen, was noch drin ist aber für mich sind Bochum und Braunschweig die Favoriten."
Der TV Babelsberg 83 (Danny Fechner) befindet sich weiter im Abwärtstrend und muss bei den wieder erstarkten Wilde 13 Sprockhövel (Thomas Iordanidis) eine 3:0 Schlappe hinnehmen. Sprockhövel damit aus den gröbsten Abstiegsängsten raus. Wieder zurückgemeldet hat sich auch Rekordmeister Ballathleten Plattnersee 06 (Torben Schreiter) mit einem klaren 3:0 über 1.FC Blau-Gelb Düsseldorf (Christian Tinnefeld). Die Düsseldorfer im freien Fall mit klarem Trend nach untern. Plattnersee hingegen wieder dran an der Spitze. Doch ob sie nochmal in den Titelkampf eingreifen können wird von Experten als fragwürdig eingeschätzt.
FC Braunfels (Stefan Krumnow) gewann 2:1 gegen den nun massiv vom Abstieg bedrohten VSK Linderhausen (Kamila Joanna Laures). Trotzdem wird dem derzeitigen Leistungsniveau in Braunfels schwierig werden, nochmal oben mitzumischen. Gleiches gilt für Meister Kickers Nürnberg 57 (Harald Meyer). Trotz einer enormen Rückrunde kommen die Nürnberger nicht so recht vom Fleck. Am Mittwoch könnten sie aber Zünglein an der Waage spielen, wenn sie gegen die ambitionierten Braunschweiger punkten können.
Ganz finster ist die Lage in 1. FC Sand Burgen (Volker Gersabeck). Auch nach 21 Spielen noch kein Sieg, das bedeutet Schlusslicht und fast schon abgestiegen. Wenn in Burgen kein Wunder mehr geschehen sollte, kann man bereits jetzt für die 2. Liga planen.

In der führt weiterhin souverän die ungeschlagene Olympia Markdorf (Stefan Ruff). Experten sprechen bereits scherzhaft vom Meister 2008'2. Markdorf mit einer Glanzleistung nach der anderen muss in der Tat zu einer der besten Mannschaften der gesamten Sandkastenliga gezählt werden. Ebenfalls ungeschlagen aber nur 3 Punkte vor den Nicht-Aufstiegs-Rängen steht BSV Langenau (Max Bareis), das zu Hause nur ein 1:1 gegen 1.FC 80 Seelow (Gero Decker) verbuchen konnte. Es bleibt abzuwarten, ob Langenau auf der Zielgeraden noch die Luft ausgeht. Auf Rang 3 folgt Tennis Burscheid (Michael Schneider), das in MSV Pfaffenhofen (Jens Karkoska) mit 1:4 gewann und sich in einer Top Verfassung präsentiert. Zu rechnen ist allerdings auch noch mit Britannia Niederstotzingen (Thomas Sztrajt). 5:0 hieß es für die Mannen um Trainer Sztrajt gegen OSV Leipheim (Daniel Rinser).

Wenig Bewegung in Regionalliga A. Es führt weiterhin KFC Tönning (Nicholas Kjär) vor 1.FC Mettmann (Mathias Böttger). Schwarz-Weiß Heidelberg (Andreas Fett) schickt sich an, noch um den Aufstieg mitzukämpfen. Trainer Fett schickte nach dem 0:1-Sieg der Heidelberger gegen EFC Oldenburg (Frank Fechtner) erst einmal seine gesamte Mannschaft in Kurzurlaub. "Eine Maßnahme zur Schonung der Spieler vor dem Saison-Endsourt", so Fett auf Nachfrage der Depesche.

Keine Veränderun in Regionalliga B. Das Führungstrio aus FC Woldegk 13 (Michael Sprengel), FC Eisleben (Christof Seher) und Lok Sundern (Volker Seher) gewann seine Spiele. Die Liga wartet auf den ersten Ausrutscher an der Spitze.

Mannschaft des Tages ist Tennis 61 Döbeln (Torsten Schwarz), das 0:3 bei Viktoria Hannover (Torben Scharringhaus) gewinnen konnte und sich damit auf Rang 8 der Landesliga 4 verbesserte. Die Döbelner hatten mit einer krassen Fehlentscheidung des Schiedsrichters zu kämpfen, der den Österreichischen Verteidiger Drobinski grundlos in der 69.Minute vom Platz stellte. Die Mannschaft zeigte Moral und erzielte sogar in Unterzahl noch ein Tor.

Ein weiterer Kommentar von Trainer Andreas Fett (Schwarz-Weiß Heidelberg):

Nach einem Durchhänger mit 2 Punkten aus 4 Spielen konnten wir mit 2 Siegen in Folge den Anschluss an die Aufstiegsplätze halten. Meine Mannschaft hat sich eine Pause verdient! Am Mittwoch und Samstag werden wir dann wieder konzentriert auflaufen, um die spielstarken Verfolger aus Lollar und Gerbstedt auf Abstand zu halten.

Wir werden spannende Spiele sehen, da die Mannschaften annähernd die gleiche Stärke haben und alle ähnlich motiviert sind. Aber ich bin überzeugt, dass im Gegensatz zur Hinrunde dieses Mal wir am Ende die Nase vorn haben werden - und sei es durch ein Tor in der Nachspielzeit, wie es der Mannschaft meines Freundes Matthias Weber (Gerbstedt) in der Hinrunde gelungen ist.