Braunschweig. Beim heutigen Heimspiel der Braunschweiger Olympia kommt es zum vergleich des amtierenden Meisters mit dem, von Experten vorhergesehenen, neuen Meisters. Olympia Braunschweig gegen Olympia Markdorf. Doch sieht man sich die Aufstellung an so wird man schnell feststellen das es kein Topspiel werden wird. Markdorf in Bestbesetzung und Braunschweig nur mit Nachwuchsspielern. Wir haben Trainer Leonardi zum Spiel befragt.
BAZ: Herr Leonardi, heute nur mit der 1 C Mannschaft? Warum so schwach aufgestellt?
Leonardi: Wir wissen es wird eine schwierige Saison. Die Gelder fließen eher schwach und so ist es extrem schwierig eine gute Mannschaft zu halten und auf den Platz zu schicken. In Bochum haben wir leider nach einem gutem Spiel verloren und unglücklich zwei Punkte verloren statt einen zu holen. Gegen Markdorf haben wir letzte Saison in der ersten Pokalrunde gespielt und wissen um deren Stärke. Das ist für uns die Möglichkeit schlecht hin auch unerfahrenen Spielern die Möglichkeit zu bieten Wettkampferfahrung zu sammeln.
BAZ: Damit scheinen Sie aber auch noch vor eigener Kulisse das Spiel zu verlieren. Was werden die Fans dazu sagen?
Leonardi: Wer die Entwicklung in Braunschweig gesehen hat und die Fans kennt, der weiß wir haben jetzt schon mehr erreicht als uns irgendjemand noch vor zwei Jahren zugetraut hat. In dieser Saison zählt nur der Klassenerhalt und wir sind immer erst in der zweiten Saisonhälfte stark. Das war auch in der letzten Saison so. Es wären keine Fans wenn Sie nicht bedingungslos hinter der Mannschaft stehen und auch mal kuriose Entscheidungen akzeptieren würden.
BAZ: Damit setzen Sie innerhalb der Mannschaft aber auch ein Zeichen, oder?
Leonardi: Natürlich. Es ist oft so, dass einzelne Spieler aus dem eigenen Nachwuchs in Spielen vereinzelt oder Verletzungsbedingt eine Chance erhalten. In diesem Spiel hat fast eine komplette Mannschaft die Gelegenheit zu zeigen was Sie kann.... oder auch nicht (lacht). Aber vor eigenem Publikum und der Gewissheit das alle hinter dieser Mannschaft stehen, angefangen bei mir, dem Präsidium und den Fans bin ich überzeugt das wir lange Zeit mithalten können.
BAZ: Wird Markdorf Meister?
Leonardi: Das werden wir am Ende der Saison sehen. Letzte Saison gab es auch einige Experten die einen Aufsteiger ganz Oben gesehen haben. Markdorf hat sicherlich die besten Voraussetzungen und wenn Trainer Stefan Ruff am Ende Meister wird, dann sicherlich auch verdient. Er hat eine starke Mannschaft und arbeit hart für den Erfolg.
BAZ: Noch einen Tipp für das Spiel heute?
Leonardi: Normalerweise tippe ich nicht aber ich hoffe das meine Jungs alles geben und nicht mehr als vier Buden kassieren. Vielleicht machen wir selbst noch eins. Also tippe ich mal ein 1-3 und wünsche meinem Trainerkollegen Ruff viel Erfolg in dieser Saison.
BAZ: Danke und viel Erfolg.

Wieder mal ein erfrischender Bericht aus Braunschweig. Schade, dass der Kies bei Olympia derzeit nicht so aufgeschippt wird, wie in der vergangenen Saison. So wird es wohl ein leichtes Spiel für Markdorf werden.
Trotzdem: zeigt Moral!

Gruß
Guido

Auszug aus dem Interview mit Trainer Leonardi nach Spielende.

BAZ: Knapp verloren, trotzdem zufrieden?
Leonardi: Selbstverständlich! Aber erstmal Glückwunsch an Stefan und seine Spieler. Meine Mannschaft hat sich super verkauft und ich bin sehr Stolz auf meine Spieler.
BAZ: Wäre nicht mehr drin gewesen heute?
Leonardi: Das glaube ich nicht. Markdorf spielt für einen Aufsteiger schon zu routiniert in dieser Liga und selbst in Bestbesetzung hätten wir nicht gewonnen. Für uns also der beste "Testspielgegner" den wir uns wünschen konnten.
BAZ: Beim 0-1 war die Hintermannschaft nicht auf Ballhöhe oder wie haben Sie es gesehen?
Leonardi: Was soll man da machen? Wanderwitz spielt das mit absoluter cleverness und macht ein Traumtor. Da biste einfach machtlos und man kann niemanden einen Vorwurf machen.
BAZ: Nur einen Gegentreffer zur Halbzeit, wie war die Stimmung in der Kabine?
Leonardi: Sehr gut! Wir haben lange gut gestanden und Markdorf tat sich schwer. Die Jungs kamen aber auch an ihre Leistungsgrenze und deshalb war die Pause für uns genau zum richtigen Zeitpunkt.
BAZ: Hatten Sie noch mit mit einem Punkt gerechnet als das 0-2 fiel?
Leonardi: Eine Standartsituation reicht, ein Glücksschuss und schon steht es 1-1 aber dafür muss man sich auch erst die Chance erspielen. Nach dem 0-1 waren wir ja nicht einmal gefährlich vorm Tor und deshalb war nur die Abwehr gefragt um nicht höher zu verlieren. Das hatte ja bis zur 67 minute ganz gut geklappt.
BAZ: Aber dann kam ihre Mannschaft noch einmal und konnte ja das Ergebnis noch verbessern.
Leonardi: Stimmt. Ich war begeistert von der Moral meiner Mannschaft. Nach diesem Rückstand dann doch noch so nach vorne zu spielen und hintern weiter dicht zu machen fordert respekt. Man darf nicht vergessen es sind alles Spieler gewesen die wenig oder keine Einsatzzeiten bekommen hatten.
BAZ: Danke und schönen Sonntag noch.