Eilmeldung der aktuellen Ausgabe der Zeitung „Gmündener Südgeschmier“ Aufgrund der turbulenten letzten Wochen mit teilweise hohen Niederlagen und aktuell einer beispiellosen Serie von Siegen hat sich die Sportredaktion um ein Interview mit dem Trainer, Herrn Schleifer, bemüht. Dabei kam teilweise besorgniserregendes und überraschendes betreffend der Profimannschaft des KFC Neckargemünd zutage, welches die Redaktion nun im genauen Wortlaut abdrucken möchte. (Das Gespräch führte Herr Foto Graf, langjähriger freier Mitarbeiter der Sportredaktion und Wegbegleiter von Herrn Schleifer durch die Aufstiegsjahre) F.G.: Herr Schleifer, bis zum Saisonende sind es nun noch 7 Spiele, es werden also noch 21 Punkte vergeben. Der aktuelle Rückstand auf einen Aufstiegsplatz beträgt nur 5 Punkte…ist da das Saisonziel automatisch vorgegeben? M.S.: Sie mögen es mir nachsehen, aber die Erwartungshaltung ist mit den Erfolgen der letzten Jahre einfach zu schnell gestiegen. Teilweise wird da ein Druck auf die Mannschaft aufgebaut, mit der sie nicht mehr klarkommt. Daraus resultieren dann auch die 5 Niederlagen in Folge mit einer Tordifferenz von 0:24 Toren. Wir hatten zu Saisonbeginn nur ein Ziel, und das war der Klassenerhalt in der 3. Liga. Glücklicherweise haben die Jungs nach zuletzt sehr guten Leistungen dieses Ziel nahezu erreicht. F.G.: Sie sprechen die Niederlagenserie selbst an. Das Publikum stand in dieser Zeit nicht gerade auf Ihrer Seite. M.S.: Ja, die Pfiffe haben wehgetan, aber ich kann das Publikum auch verstehen. Aber das Trainergespann hat eben ein Konzept, und das ziehen wir durch. Leider kamen zu dieser Zeit auch Querschüsse aus dem Präsidium, die nehme ich auch wirklich übel. Das dürfen Sie übrigens auch drucken. F.G.: Was meinen Sie mit Querschüssen? M.S.: Im Klartext: Mir wurde die Pistole auf die Brust gesetzt, es sollten Siege her. Mir wurde sogar mit meinem Rauswurf gedroht. Ich kann das halt nicht nachvollziehen, denn das ursprüngliche Saisonziel war auch vom Präsidium mitgetragen worden. Und trotz dieser unglücklichen Serie haben wir dieses Ziel immer locker gehalten, wir waren nie auf einem Abstiegsplatz. F.G.: Das sind harte Worte und auch einige Interna, die Sie da preisgeben. Was meinen Sie, sagt das Präsidium dazu? Ich kenne den Präsidenten, Herrn G. Fahr, sehr gut und ich kann mir nicht vorstellen, dass ihre Aussagen ohne Reaktion bleiben werden. M.S.: Das ist mir eigentlich egal. Schließlich sind die hohen Herren teilweise mit Schuld an der Niederlagenserie. Wie soll ich eine Mannschaft motivieren, der die Gehälter nur verspätet gezahlt werden? F.G.: Scheinbar haben sich hier intern einige Unstimmigkeiten ergeben. Die Fans stehen mittlerweile wieder hinter ihnen und der Mannschaft, gerade nach dem hart umkämpften, aber letztlich verdienten 3:2-Sieg in letzter Minute in Köln. Sollte der Aufstieg doch noch erreicht werden, wie sehen die weiteren Ziele aus? M.S.: Zunächst einmal sollten sich Präsidium und Trainerstab einig sein und an einem Strang ziehen. Wenn das nicht funktioniert, kann man selbst in der untersten Profiliga nicht bestehen. Sollte also der Aufstieg doch noch klappen, dann muss Geld in die Hand genommen werden, um damit die Spieler noch besser zu machen, außerdem muss man sich dann auch über einen Stadionausbau Gedanken machen. Sollten diese Maßnahmen nicht möglich sein, muss auch ich mir Gedanken machen über meine Zukunft. Dann werfe ich hin. F.G.: Ihr Vertrag läuft aus zum Ende der Saison, bisher sind alle felsenfest von einer Verlängerung ausgegangen. Ihre Aussagen überraschen doch sehr. Kündigen Sie hier den Abschied an? Ich kann mir vorstellen, dass das auch zusätzlich Unruhe in die Mannschaft bringt und sich dann auch negativ auf die Leistungen auswirkt. M.S.: Möglicherweise hat der Präsident ja schon ohne mich geplant, schließlich habe ich noch kein Angebot über eine Vertragsverlängerung erhalten. Rückendeckung sieht anders aus! Ich bin mir aber sicher, dass sich hierzu spätestens in der Sommerpause einiges tun wird. Eines jedoch weiß ich sicher: Auf die Mannschaft wird das keinerlei Auswirkungen haben. Sollte mein Vertrag nicht verlängert werden, werde ich eine intakte und starke Truppe übergeben. F.G.: Ich danke Ihnen für dieses offene und ehrliche Interview und hoffe persönlich, dass ihre Karriere weiter fest mit dem KFC Neckargemünd verbunden bleiben wird. M.S.: Wir werden sehen, auf Wiedersehen! Die Sportredaktion wird selbstverständlich an der Sache dranbleiben und die Leser über alle Neuigkeiten informieren.
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